Straßentunnel verkürzen die Zeit, die wir im Auto verbringen müssen, um ein Vielfaches. Anstatt kilometerlang über oder um Berge herumzufahren, können wir diese innerhalb wenigen Minuten einfach durchqueren. Dennoch haben manche Menschen oft ein mulmiges Gefühl dabei: eine dünne Röhre führt durch Tonnen von Gestein und Umzudrehen ist keine Option.
Um das Unfallrisiko in Tunneln gering zu halten, gelten häufig besondere Regeln: Geschwindigkeitsbeschränkungen, Überholverbote, und Fahrbahnen ohne Gegenverkehr. Ganz ausschließen lassen sich Unfälle oder Fahrzeuggebrechen jedoch nie. Und wenn daraus ein Brand entsteht, können die Folgen verheerend sein. Daher ist der Einbau von effizienten und leicht zu bedienenden Löschanlagen für die Sicherheit in Tunneln unumgänglich.
Risikofaktor Tunnelbrand
In Tunneln können sich kleine Feuer rasch zu großen, nur noch schwer kontrollierbaren Bränden entwickeln. Die Temperaturen steigen extrem rasch an und können Temperaturen von über 1.300 °C erreichen. Die resultierende starke Rauchentwicklung verringert nicht nur die Sicht, sondern ist auch lebensgefährlich. Fluchtmöglichkeiten sind beschränkt, vor allem in älteren Tunneln, wo es keine Parallelröhre zum Flüchten gibt. Aus diesem Grund ist ein rasches Eingreifen in die Brandentwicklung essentiell.
Effiziente Löschhilfe gleich zu Beginn
Tunnelschutzanlagen von Rosenbauer werden entlang der Tunnelröhre in Nischen installiert und sind im gesamten Tunnel verfügbar. Die Löschanlage ist darauf ausgelegt, dass sie besonders leicht von ErsthelferInnen vor Ort bedient werden kann – also von all jenen Personen, die im Tunnel unterwegs sind. Somit verstreichen keine wichtigen Minuten bis zum Eintreffen der Feuerwehr, und der Brand kann im Anfangsstadium bekämpft werden.
Einfache Bedienung
Die Tunnelschutzanlage RPE Tunnel ist an die Wasserversorgung angeschlossen, wodurch ein unbegrenzter Wasservorrat zum Löschen zur Verfügung steht. Um auch Flüssigkeitsbrände (wie brennendes Benzin oder Diesel) löschen zu können, wird dem Wasser Schaummittel zugemischt.
Die Aktivierung der Löschanlage erfolgt in drei einfachen Schritten:
- Umlegen des Hebels
- Entnehmen des Handstrahlrohres und Abziehen des Schlauches
- Betätigen des Strahlrohres
Anschließend kann das Löschmittel auf den Brandherd aufgebracht werden. Wurfweiten von bis zu 25 m ermöglichen den BedienerInnen einen sicheren Abstand zum Feuer.
In Europa wurden schon über 500 Stück dieser Systeme installiert.
Richtiges Verhalten im Brandfall in einem Tunnel
- Warnblinkanlage einschalten
- Rettungsgasse bilden
- Abstand von 5 Metern zum vorderen Fahrzeug halten
- Ruhe bewahren
- Rettungskräfte alarmieren / Notrufsäulen verwenden
- Motor abstellen und Zündschlüssel stecken lassen
- Vor dem Verlassen des Fahrzeuges Warnweste anziehen
- Auto in Richtung Notausgang verlassen (immer weg vom Rauch!)
Wenn es zu Rauch oder Feuer beim eigenen Fahrzeug kommt, sollte man dieses, wenn möglich, in der Pannenbucht abstellen, da sich dort meist auch die Löschhilfen befinden. Sonst am Pannenstreifen oder am rechten Fahrbahnstreifen, damit Einsatzkräfte nicht behindert werden. Bei einem kleinen Brand sollte versucht werden, das Feuer zu löschen. Bei großen Bränden an mehreren Fahrzeugen oder LKWs sollte direkt der nächste Notausgang aufgesucht werden.
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