Löschschaum ist eines der wichtigsten Produkte in der Brandbekämpfung und wird bei Brandeinsätzen der Brandklassen A (Feststoffe) und B (Flüssigkeiten) eingesetzt.

Jedoch hat das Freisetzen von Schaummittel immer negative Auswirkungen auf die Umwelt, da alle Schaummitteltypen als umweltgefährdend einzustufen sind. Das heißt, dass eine unkontrollierte Ausbreitung in der Umwelt vermieden werden soll. Was sich im Einsatzfall nur schwer realisieren lässt, ist aber bei Übungen sowie bei der Entsorgung von „altem“ Schaummittel unbedingt zu beachten.

 

Fachgerechte Entsorgung von Löschschaum

Für die Entsorgung in Österreich und Deutschland gilt das Abfallwirtschaftsgesetz, welches besagt, dass der Besitzer eines Stoffes auch für dessen fachgerechte Entsorgung verantwortlich ist. Die Art der Entsorgung ist dann im Abfallkatalog nach einem Stoffschlüssel geregelt. Hier gibt einen ersten Anhaltspunkt: das Sicherheitsdatenblatt, worin unter Abschnitt 13 eine Empfehlung des richtigen Schlüssels steht. Im Zweifelsfall sollte immer ein zugelassenes Entsorgungsunternehmen zu Rate gezogen werden.

Denn hier gibt es sehr wohl Unterschiede bei den verschiedenen Typen. Während fluorfreie Schaummittel (MBS, Class A, 3F) grundsätzlich im Klärwerk abgebaut werden und daher eine Einleitung in das Kanalnetz nach Rücksprache mit dem Kläranlagenbetreiber möglich ist, sind fluorhältige (AFFF) Schaummittel nicht oder nur schwerst abbaubar und müssen mittels Hochtemperatur verwertet werden.

Und dies schlägt sich auch in den Entsorgungskosten nieder. Für den m³ AFFF- Schaum muss mit 200-400 € für die Entsorgung gerechnet werden. Zusätzlich entsteht hier noch das Problem, dass beim Umpumpen in den Tankwagen des Entsorgers das Schaum-Wasser-Gemisch wieder aufschäumt und die Kosten weiter steigen, da der Entsorger seinen Lastwagen nicht ganz befüllen kann.

 

Das richtige Schaummittel für den richtigen Einsatz

Bevor daher fluorhältige AFFF Schaummittel angeschafft werden, sollte geklärt werden, ob diese unbedingt nötig sind. Flüssigkeitsbrände bis zu einer gewissen Größe können effektiv mit fluorfreien Schaummittel wie Mehrbereichsschaum oder Class A Schaum gelöscht werden. Befinden sich im Einsatzgebiet größere Mengen von alkoholischen Stoffen, gibt es mittlerweile schon gute fluorfreie alkoholbeständige Schaummittel als Alternative. Ich kann dazu auf meinen Blogbeitrag „Fluch und Segen vom „Fluor“ im Löschschaum“ verweisen.

 

Zusammengefasst gilt:

Schaummittel – bei Übungen immer, im Einsatz so weit wie möglich – auffangen und fachgerecht entsorgen lassen. Falls es sich um fluorfreie Schaummittel handelt, kann mit dem Klärwerk abgeklärt werden, ob und in welchen Mengen eine Einleitung ins Kanalnetz möglich ist.

Schaummittelkonzentrat immer über einen Entsorgungsbetrieb verwerten lassen. Nicht einfach „verüben“!

 

Anmerkung: Die angeführte Gesetzesgrundlage sowie die ungefähren Entsorgungskosten beziehen sich auf Österreich und Deutschland. Für die Schaumentsorgung in anderen Regionen bitte die jeweiligen, länderspezifischen Rahmenbedingungen beachten.