Vielen ist es vielleicht nicht bekannt, aber die Rettungstreppe stellt für eine Flughafenfeuerwehr eines der meist genützten Fahrzeuge dar. Einen schnellen Zutritt zum Flugzeug für Rettungskräfte schaffen oder große Menschenmengen schnell und sicher zu evakuieren – so kurz und knapp lässt sich der wesentliche Einsatzzweck einer Rettungstreppe ausdrücken. Um den Anforderungen der Flughafenfeuerwehren gerecht zu werden, fertigt Rosenbauer die Rettungstreppen in den Typen E5000 und E8000

Im letzten Blogbeitrag zum Thema Rettungstreppe wurde ein Augenmerk auf die Funktion und die Anforderungen der Rettungstreppe gelegt. In den kommenden Blogbeiträgen möchte ich gerne näher auf die Unterschiede zwischen E5000 und E8000 eingehen, sowie die Einsatztaktik aus Kundensicht durchleuchten.

Höhenvergleich Rettungstreppe E8000 und E5000

 

E5000 versus E8000

Rosenbauer Rettungstreppe E5000

Rettungstreppe E5000 erreicht eine Höhe von bis zu 5.500 mm.

Die Namensgebung der verschiedenen Typen der Rettungstreppe resultiert aus der maximalen Rettungshöhe, die mit der Rettungsplattform erreicht werden kann. Im Fall der E5000 ist dies eine Höhe von ca. 5.500 mm sowie im Fall der E8000 ca. 8.500 mm. Abhängig ist diese Höhe von der jeweiligen Konfiguration des Fahrgestells.

Die Besonderheit der E5000 liegt genau in dieser Spezifikation – durch eine besondere Adaption im Bereich des Fahrerhauses kann eine sehr niedrige Höhe zur Oberkante der Rettungsplattform dargestellt werden. Dies verleiht der E5000 die einzigartige Fähigkeit auch bei Türen von Kurz- und Mittelstrecken-Flugzeugen andocken zu können.
Die E5000 deckt mit einer Höhenrange von ca. 2.500 bis 5.500 mm rund 92% aller Türvarianten von herkömmlichen Flugzeugtypen ab.

Rosenbauer Rettungstreppe E8000/E3000

Die Frontplattform E3000 kann optional in die Rettungstreppe E8000 integriert werden.

Eine Rettungstreppe E8000 hingegen wird auf einem 3-Achs Fahrgestell aufgebaut, um die maximale Performance hinsichtlich zulässigem Gesamtgewicht und Höhe bieten zu können. Hauptsächlich wird die E8000 auf Flughäfen mit einem hohen Anteil an Langstrecken-Flugverkehr eingesetzt. Die maximale Höhe der Rettungsplattform bietet sogar die Möglichkeit am Upper-Deck eines Airbus A380 anzudocken.

Für den Zugang zu Klein- und Mittelstrecken-Flugzeugen steht optional eine Frontplattform – genannt E3000 – zur Verfügung. Zudem kann sogar eine Pumpenanlage in einer Rettungstreppe E8000 integriert werden.

 

Nicht nur Unterschiede, auch Gemeinsamkeiten.

Rettungsplattform der Rettungstreppe E8000/E3000

Die Rettungsplattform ist mit einer Angriffshaspel ausgestattet.

Neben den Unterschieden haben beide Rettungstreppen jedoch auch viele Gemeinsamkeiten. Beide Rettungstreppen sind mit der gleichen Steuerungsarchitektur ausgestattet.

Sie verfügen beide über ein Abstützsystem mit einem automatischen Niveauausgleich (ALR), sowie einem von Rosenbauer eigens entwickelten HLCS – High Level Control System. HLCS ermöglicht die Vorwahl unterschiedlicher Türen aller gängigen Flugzeugtypen und unterstützt den Bediener maßgeblich. Nach der Auswahl des Flugzeugtyps und der anzufahrenden Türe, fährt der Treppenkörper, nach der Bestätigung mittels Sicherheitsschalter, auf die gewünschte Höhe an. Die Feinjustierung wird anschließend vom Bediener durchgeführt. Dabei wird der Bediener zusätzlich durch Sensoren und Kamerasysteme unterstützt und kann somit einen optimalen Andockvorgang gewährleisten.

Beide Rettungstreppen verfügen zudem über eine Schnellangriffshaspel auf der Plattform und über ein Notstromaggregat, um für den „Erstangriff“ gewappnet zu sein.

 

Rettungstreppe im Einsatz

Erfahrungswerte und Erhebungen zeigen, dass Rettungstreppen durchschnittlich 2-3 Mal pro Woche auf einem Flughafen im Einsatz sind. Warum es zu so vielen Einsatzszenarien kommt, warum eine Anschaffung auf vielen Flughäfen getätigt wird und welche einsatztaktischen Überlegungen dahinterstehen – damit beschäftigen wir uns im nächsten Blogartikel noch im Detail.