„ERROR – the Art of Imperfection“ war der diesjährige Leitgedanke des Ars Electronica Festivals, dem weltweit größten Event zum Themenbogen Kunst, Technologie und Gesellschaft mit einem einzigartigen Zusammenkommen von Kreativen, Medienkünstlern, Technologen, Wissenschaftlern, Forschern, Unternehmen und Start-Ups. Das Festival fand dieses Jahr von 6. bis 10.9. in Linz statt.
Der Fehler als Abweichung zur Norm muss nicht immer negativ interpretiert werden. Er kann auch als Motor in unserer Gesellschaft gesehen werden, als Anreiz und Impulsgeber für Neues. Zumeist führen Fehler jedoch zu Schwierigkeiten. Unfälle, Brände, Naturkatastrophen – all diese Ereignisse können als Fehler unseres Alltags, als ungewollte Unterbrechungen des geplanten Ablaufs angesehen werden.
Insofern sind Einsatzorganisationen besonders mit den Fehlern in unserer Umwelt und Gesellschaft jeden Tag aufs Neue konfrontiert und müssen sich spontan auf schwierigste Situationen einstellen.
Schwerpunktthema „Zukunft des Helfens“
In diesem Kontext war die „Zukunft des Helfens“ ein Schwerpunktthema beim Festival. Durch die ständige Auseinandersetzung mit den Herausforderungen der Zukunft und auch durch das beständige Entwickeln von neuen Möglichkeiten und Technologien war Rosenbauer mit Begeisterung dabei, die neuesten Innovationen und Konzepte einem breiten Publikum zu präsentieren.
CFT @ Ars Electronica Festival
Die aktuellen gesellschaftlichen und technischen Veränderungen wie Klimawandel, Urbanisierung, demografischer Wandel, Digitalisierung etc., werden sich auch auf die Organisation und die Technik der Feuerwehren auswirken (Details Feuerwehr Trendmap).
Der Concept Fire Truck (CFT) gibt erste Antworten auf die Fragen der Zukunft. Die Konzeptstudie zeichnet sich neben zahlreichen Innovationen insbesondere durch seine neuartige Fahrzeugarchitektur aus, die erst durch den Einsatz von E-Antrieben verwirklicht werden konnte. Diese bringt eine herausragende Ergonomie, höchste Funktionalität und Sicherheit, höheres Beladevolumen bei kompakten Abmessungen sowie einzigartige Fahrperformance und Agilität mit sich (Details). Der 18-Tonner ist mit einer Rosenbauer NH35 Pumpe und einem 1200 Liter Wassertank ausgestattet und erreicht mit einer Antriebsleistung von 350 KW eine Höchstgeschwindigkeit von 110 km/h. Der Innenraum bietet sieben Personen Platz.
Beim Festival konnte der CFT nicht nur aus der Nähe betrachtet werden, sondern man konnte mit ihm Kraft der eigenen Gedanken auch kommunizieren. So war es möglich, mit Hilfe des Brain Computer Interfaces (BCI) von g.tec die Lichtsignale des CFT über Gedanken zu aktivieren.
Positioniert war der CFT direkt neben dem Ars Electronica Futurelab. Das Futurelab ist die Technologieschmiede von Ars Electronica, die sich beispielsweise mit der Steuerung von Drohnenschwärmen besonders intensiv auseinandersetzt. Aufgrund dieser einzigartigen Kompetenz kooperiert Rosenbauer mit dem Futurelab, um bei der Einbettung von Einsatzdrohnen in unser Einsatzmanagementsystem EMEREC neue Wege zu beschreiten.
Trainingstool „Hose Trainer“ im Einsatz
Als weitere interaktive Auseinandersetzung mit dem Thema Feuerwehrtechnik konnte unser Hose Trainer getestet werden. Dabei handelt es sich um ein Trainingstool, mit dem eine Vielzahl von Einsatzsituationen gefahrlos simuliert und interaktiv trainiert werden kann. Der Schwerpunkt liegt dabei auf dem richtigen Verhalten bei Fahrzeug- oder Raumbränden. Der Hose Trainer basiert auf mathematisch-physikalischen Modellierungen der Brand- und Rauchentwicklung sowie der Ausbreitung und Löschwirkung von Wasser und Schaum, was äußerst realitätsnahes Training ermöglicht.
Von der Zukunft zur Realität
Gleich neben dem CFT war das erste taktische voll elektrische Feuerwehrauto der Welt, welches bei der Linz AG im Einsatz steht, zu besichtigen – das Ergebnis einer Kooperation zwischen Linz AG, der Firma Kreisel Electric und Rosenbauer. Auf den von Kreisel elektrifizierten Mercedes-Benz Sprinter wurde ein Rosenbauer CL-P System aufgebaut. Das Fahrzeug hat mit einer Batteriekapazität von 86 kWh und einem 120kW Elektroantrieb eine Reichweite von ca. 160 km.
Emergency Error Battle – OÖ Feuerwehren im „Einsatz der Zukunft“
Das Highlight war bestimmt die Error Battle Challenge am Samstag, die von Ars Electronica in Kooperation mit dem oberösterreichischen Landesfeuerwehrverband und unserer Unterstützung ausgerichtet wurde. Dabei wurde in der Paketrutschenhalle der Postcity ein fiktiver Feuerwehreinsatz durchgespielt. Sechs freiwillige Feuerwehren aus Oberösterreich stellten sich dieser Herausforderung.
Die Übungsannahme war eine Explosion mit daraus resultierendem Brand und einer Vermisstensuche. Um den Einsatz erfolgreich abzuschließen, mussten nicht nur die Paketrutschen durch Atemschutzträger von unten nach oben erklommen, sondern auch moderne prototypische Technologien erfolgreich angewendet werden. So musste z. B. mit dem BCI das richtige Lichtsignal beim CFT aktiviert und mit dem ferngesteuerten Raupenmanipulator von Rosenbauer nach einer Parcoursfahrt über „Explosionstrümmer“ ein Löschangriff mit dem aufgebauten Werfer RM15 simuliert werden. Die Challenge wurde von unzähligen begeisterten Zuschauern und Fans mit großer Aufmerksamkeit mitverfolgt.

Alle 6 beteiligten Teams mit dem Präsidenten des OÖ Landesfeuerwehrverbandes, Dr. Wolfgang Kronsteiner.
Die Feuerwehrteams von zumeist zwölf Personen waren mit vollem Einsatz dabei und zeigten wenig Berührungsängste mit den neuen Technologien. Das Siegerteam der FF Schenkenfelden meisterte die Challenge in 6 Minuten 58 Sekunden. Für den Hauptpreis, einem Erlebnisbesuch bei Rosenbauer inklusive Werkführung und CFT-Demonstration, wird sich diese Mannschaft bestimmt mehr Zeit nehmen.
Was mich echt freut ist die Tatsache, dass man immer mehr Acht für den Feuerschutz gibt. Und diese LKW-s sind eben der Beweis dafür.